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Vision

Holistische Pflanzen- und Tierzucht für gesunde Lebens- und Futtermittel  aus ertragreichen Böden – Verbesserung unserer Lebensgrundlagen. Die Landwirtschaft ist nicht nur vom Klimawandel betroffen, sondern Teil des Problems.

Holistisch bedeutet so viel wie ganzheitlich, mit der Tendenz sich zu immer komplexeren Lebens­einheiten in Kooperationen weiterzuentwickeln. Kooperationen (Symbiosen und Partnerschaften) sind seit jeher die erfolgversprechendsten Strategien zur Regeneration und Weiterentwicklung. Ho­lismus geht vom Verständnis aus, dass wir die einzelnen Teile eines Ganzen, nur begreifen kön­nen, wenn wir das Ganze zuerst erkennen. Gleichermassen können wir in einem System nur dann eine nachhaltige Verbesserung und Weiterentwicklung bewirken, wenn wir in unsere Hand­lungen immer das gesamte System mit einbeziehen.

 

Der Boden bestimmt, wie gesund und vital unsere Lebensmittel sind – wir zerstören aber laufend lebendigen Boden – er ist unsere Lebensgrundlage. 

 

Unser grösstes Problem – betrifft auch die Bio-Landwirtschaft –  ist der fortschreitende Verlust von lebendigen und fruchtbaren Böden mit ausreichenden Humusanteilen. Die Qualität unserer Le­bensmittel ist aber direkt von gesunden und lebendigen Böden abhängig. Nur der vitale Boden stellt den Pflanzen den grössten Teil der Aminosäuren, der organisch gebundenen Mineralstoffe und Vitamine, sowie eine Vielzahl der lebensnotwendigen Sekundärstoffen und Phytonutrienten – wo inzwischen über 200.000 Funktionsmoleküle beschrieben sind – zur Verfügung.

In einem Gespräch mit Peter Kunz an der Biofach 2011 über die Züchtung von methioninrei­cheren Futterpflanzen für Legehennen, stellte Peter klar, dass nur so viel Methionin in den Futterpflanzen geerntet werden kann, wie der Boden bereitstellen kann.

Deshalb können auch ökologisch gezüchtete Pflanzen nur so viel hochwertige Nährstoffe und Wirksubstanzen an Mensch und Tier weitergeben, wie von der Gesamtheit der im Boden lebenden Organismen (Eda­phon) bereitgestellt werden.

 

Mit einer regenerativen Landwirtschaft können auch die bestehenden Schäden der intensiven - mit Pestiziden und Kunstdünger agierenden - Landwirtschaft wieder vermindert werden. Der Schlüssel zur Verbesserung und Gesundung unserer Böden als unsere Lebensgrundlage ist ein kontinuierlicher Humusauf­bau und die standortgemässe Vermehrung des Bodenbioms. Durch eine nachhaltige Kompostwirtschaft mit Schwarzerde und über eine massive Erhöhung der Assimilationsflächen (Grüne Blattfläche) wird eine Maximierung der eingebundenen Sonnenergie er­möglicht. Die Pflanzengemeinschaften geben bis zu 70% der Photosynthese-Produkte oder Exsudate flüssig in den Boden zur Ernährung des Bioms und verhelfen damit zu einem rascheren Aufbau von stabilen Humus-Verbindungen durch Bakterien in den Wurzelpilzen (Mykorrhiza).

Über die hochwertige, pathogenfreie EBC-zertifizierte Pyrolysekohle (Bionika-Biochar) im Bionika-Kompost wird der Boden nachhaltig mit Kohlenstoff angereichert. Dieser Vorratsaufbau von organi­schem Bodenkohlenstoff führt zu einer stabilen Bindung von CO2-Kohlenstoff im Boden oder einer C-Sequestrierung. So nebenbei speichern vitale und humusreiche Böden neben Kohlenstoff auch mehr Wasser und erhöhen damit die Ertragssicherheit in trockenen Jahren. Sie reduzieren aber auch bei starken Niederschlägen den raschen Oberflächenabfluss inkl. Bodenverluste und damit Überschwemmungsgefahren. Auf humusreichen, lebendigen Böden wachsen gegen jegliche Krankheiten resistentere Pflanzen mit wertvolleren Inhaltstoffen.

Effiziente Suffizienz als Lösungsansatz - viel Einsparungen bei wenig Verzicht

Damit künftig für alle Menschen genügend gesunde Lebensmittel für ein vitales langes Leben zur Verfügung stehen, müssen wir uns auf eine fleischärmere Ernährung einstellen und sämtliche Ackerflächen sollen prioritär für die pflanzliche Lebensmittel-Produktion zur Verfügung stehen. Un­sere Wiederkäuer werden wesensgemäss mit Raufutter - grösstenteils vom Dauergrünland und Kunstwiesen gefüttert. Die Monogastrier (Geflügel und Schweine) werden mit den Nebenprodukten einer ertragreichen Lebensmittel-Fruchtfolge (Futter- und Körnerleguminosen, Futtergetreide und Zwischenfrüchte), sowie der Lebensmittel-Verarbeitung inkl. Fleischwirtschaft gefüttert. Alle orga­nischen Reststoffe, auch aus der Biogasproduktion mit Gülle und Reststoffen, sowie der Klär­schlamm müssen über eine effiziente und effektiv reinigende (Pathogene und Schadstoffe) gelenkte Kompostierung nach Hildebrandt-Lübke in den Kreislauf zurück geführt wer­den. (Bestätigung durch aktuelle FiBL-Studie).

Dazu gehört aber auch die Lebensmittelverschwendung

Gemäss foodwaste.ch geht rund ein Drittel aller in der Schweiz produzierten Lebensmittel zwischen Feld und Teller verloren oder wird verschwendet. Das entspricht pro Jahr rund 2 Millionen Tonnen Nahrungsmittel. Fast die Hälfte der Abfälle werden in Haushalten und der Gastronomie verursacht: Pro Person landen hier täglich 320 Gramm einwandfreie Lebensmittel im Abfall. Dies entspricht fast einer ganzen Mahlzeit. Diese Zahlen stammen aus wissenschaftlichen Ergebnissen, die nun laufend präzisiert und verdeutlicht werden. Fest steht: die Verluste müssen verringert und die Verschwendung gestoppt werden – für die Menschen, Tiere und Pflanzen und unsere natürliche Umwelt

Effizienz / Suffizienz

Effizienz: Geringerer Einsatz von Energie oder Ressourcen zur Erbringung der gleichen Dienst­leistung oder Abdeckung des gleichen Bedürfnisses.

Suffizienz: Das richtige Mass. Beachtung von limitierenden Faktoren bei der Nutzung von Energie und Ressourcen sowie der Freisetzung von Stoffen in die Umwelt.

Holistische Pflanzen- und Tierzucht

Unser erklärtes Ziel sind hochwertige und gesundheitsfördernde Lebensmittel mit einer humusauf­bauenden und damit klimaschonenden Fruchtfolge zu produzieren. Die ökologische Kreislaufwirt­schaft muss auch in der Pflanzen- und Tierzucht als zusammenhängendes Kontinuum verstanden werden, in dem alles miteinander verbunden ist und eine aufbauende Weiterentwicklung nur unter holistischen Rahmenbedingungen erfolgreich sein kann.

Ökologische / Nachhaltige Zuchtziele am Beispiel Geflügelzucht (gilt aber für alle Nutztiere)

  • Die wirtschaftlichen Produktionsziele nehmen Rücksicht auf Gesundheit und Wohlbefinden von Mensch, Tier und Umwelt.
  • Robuste, widerstandsfähige und wesensgemäss gefütterte Tiere.
  • Alle geborenen/geschlüpften Nutztiere werden sinnvoll genutzt.
  • Unsere Tiere müssen vorzugsweise mit den Nebenprodukten einer lebensmittelbetonten und Humus aufbau­enden Fruchtfolge (Klee/Luzerne, Ackerbohne und andere Futterkulturen) und der Lebens­mittelverarbeitung effiziente Leistungen bringen.
  • Effiziente Lebensleistung und hohe Lebensmittelqualität - Längere Nutzungsdauer bei den legebetonten Drei-Nutzungs-Hühnern
  • → Drei-Nutzung: Eier – Masthühner – am Ende ein hochwertiges Brathuhn
  • Verschiedene Rassen/Gebrauchskreuzungen für unterschiedlichste Betriebe

 

Bressehühner haben einen Verdauungstrakt, der weniger gehaltvolle Rationen aus Nebenproduk­ten effizienter verwerten kann, wenn wir sie von klein auf daran gewöhnen. Sie sind damit ideale Partner für Gebrauchskreuzungen mit verschiedenen Rassehühnern (NewHampshire, White Rock, Sussex, Schweizerhuhn, Bielefelder Kennhuhn, Sundheimer, Marans, , Amrock, Australorp, und weitere)

Epigenetik als Zuchtgrundlage

  • Die Umweltbedingungen bestimmen über epigenetische Vorgänge, welche Gene freige­schaltet oder blockiert werden und was unter künftigen Umweltbedingungen überlebens­fähig sein kann.
  • Weibliche Überlegenheit in der Vererbung beachten ► membrangestützte Informationen
  • Je mehr Umwelterfahrungen, desto mehr ressourcenschonender Zuchtfortschritt
  • Reproduktion/Remontierung erst nach längerer «Lebenserfahrungen / epigenetische Prä­gung» der Zuchttiere
  • Pathogenfreier BionikaLife-Einstreustarter (Nährhumus) ermöglicht die Aufnahme von le­benden Mikroorganismen aus Boden und Mikrobiom, die über Symbiosen (Mito­chondrien) eine Weiterentwicklung ermöglichen.
  • Epigenetische Prägungen/Erfahrungen werden laufend an die Nachkommen weitergege­ben.
  • Nutzung der epigenetischen Rückkoppelung zwischen Boden, Pflanzen und Tieren.
  • Stickstoffretention durch die Kaskadennutzung von aktivierter BionikaLife-Pflanzenkohle in der Tierernährung, Einstreumanagement mit BionikaLife-Einstreustarter und mittels gelenkter Kompostie­rung nach Lübke-Hildebrandt.
  • Unter der Kaskadennutzung der Pflanzenkohle (PK) verstehen wir, dass die Tiere schon über das Futter bioaktive pathogenfreie BionikaLife-Pflanzenkohle aufnehmen können, um im Verdauungstrakt stoffwechselstörende und stickstoffhaltige  Nebenprodukte zu binden und damit die Stickstoffretention im Geflügelkot substantiell erhöhen. Mit dem BionikaLife-Einstreustarter werden vor allem die klimabelastenden Ammoniakausgasungen im Ein­streu- und Aussenklimabereich verringert und damit erhöhen sich die Stickstoffgehalte in der Geflügeleinstreu.
  • Dieser Geflügelmist wird über gelenkte Kompostierung nach Lübke und Hildebrandt - mit Verora-Pflanzenkohle angereichert – zu einem hochwertigen "TerraPreta"-Nährhumus nach BionikaLife-Standard veredelt. Er führt zu einer nachhaltigen Steigerung und qualitativen Verbesserung der Hu­musgehalte in den Böden und bringt damit einen substanziellen Beitrag über eine langfristige Bodenspeicherung zur CO2-Verringerung durch die Landwirtschaft.

Holistische Geflügelzucht in Mobilställen als Teil der Kreislaufwirtschaft und Kulturlandschaft

Das Bresse-Gauloise-Huhn aus der gleichnamigen Region in Ostfrankreich nahe der Schweizergrenze ist meiner Ansicht nach ein effektives Dreinutzungshuhn (Henne, Hahn und Suppenhuhn) und deshalb ein ausgezeichneter Partner um die verschiedenen Ansprüche der Hühnerhalter nach unterschiedlichen Lege- und Masthühnern zu erfüllen. Es hat gemäss Beobachtungen von Jens Bodden, Zuchttierhalter für die ÖTZ, einen längeren Verdauungstrakt und kann damit weniger gehaltvolle Rationen mit höheren Grünfutteranteilen sehr gut verdauen und verstoffwechseln. In der Bresse wurden sie früher vorwiegend mit Nebenprodukten der Milchverarbeitung ergänzt mit Ausputzgetreide und Mineralstoffen gefüttert und erzielten akzeptable Leistungen und exquisite Fleischqualität. Durch eine gezielte Anpaarung im Kreuzungssystem wird erreicht, dass alle nicht zur Weiterzucht verwendeten Hennen und Hähne sinnvoll als Lebensmittel verwendet werden können. Gleichzeitig werden mit Gebrauchskreuzungen Spezialisierungen möglich, die den wirtschaftlichen und qualitativen Ansprüchen von Erzeugern und Konsumenten gerecht werden.

 

Mit unterschiedlich grossen Mobilställen können wir das oben genannte sinnvoll umzusetzen. Die Hühner reisen den Leguminosenflächen einer Lebensmittel betonten Fruchtfolge und den Naturwiesen nach. Sie erhalten wertvolles Luzernegras für hochwertige Eier und düngen im Gegenzug die Flächen.

 

 

Willy Baumann, Fachberater für holistische Landwirtschaft und wesensgemässe Tierhaltung / 09. Dez. 2020

 

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